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Einfach Füttern Blog

Den Kraftfuttereinsatz effizient gestalten

Den Kraftfuttereinsatz effizient gestalten

Ein Eckpfeiler unserer Trainings besteht daraus, Milchviehbetrieben das nötige Rüstzeug und Selbstvertrauen in die Hand zu legen, um ihre Rationen möglichst einfach, bedarfsgerecht, kosteneffizient und ohne viel „Schnickschnack“ eigenständig gestalten zu können. Das ist besonders wichtig in Zeiten in denen die Futtermittelmärkte, ebenso wie die Milchpreise, unbeständig sind.
Eine erste „einfache“ Umgestaltung der Ration kann z.B. daraus bestehen, auf den Einsatz von Futtermischungen zu verzichten und stattdessen Einzelfutterkomponenten zu verfüttern. Mischfutter (z.B. Milchleistungsfutter 18/3, 20/4) sind meist (pelletierte) Kraftfutter- und Eiweißfuttermischungen, deren Rezeptur der Futtermittellieferant bestimmt. In der klassischen Teil-TMR Fütterung (Grundfutter am Futtertisch, Kraftfutter an der Station oder im Melkstand) enthält das Mischfutter die leistungsbedingt benötigte Menge Protein und Kraftfutter.

Der Vorteil von Einzelfutterkomponenten

Futtermischungen bieten meines Erachtens nicht die Flexibilität, die ein Milchviehbetrieb für seine Fütterung benötigt, um zeitnah auf Veränderungen von Verfügbarkeiten und Nährstoffbedarfe zu reagieren. Durch die Trennung von Energie – und Eiweißfuttermittel kann bei einer Rationsanpassung flexibler reagiert werden.
Ein weiterer Vorteil für den Betrieb ist die Vergleichbarkeit der Preise und die Flexibilität bei der Angebotseinholung. Futtermischungen sind häufig teurer und können nur schwer hinsichtlich ihrer Nährstoffe kontrolliert werden. Je nach Charge können sich Einzelkomponenten in den Nährstoffgehalten zwar etwas unterscheiden, der Vorteil gegenüber „unbekannten“ pelletierten Mischungen überwiegt jedoch. Eine Qualitätskontrolle -sei es analytisch oder sensorisch- sollte für beide Varianten regelmäßig durchgeführt und mit der Deklaration abgeglichen werden.
Im Flachsilo sollte die Lieferung aus hygienischen Gründen auf einen maximal 14-tägigen Bedarf ausgelegt sein und die Lagerhygiene (Schimmel, Schadnagerbefall etc.) regelmäßig kontrolliert werden.

Für hohe Grundfutterleistungen ist eine konstante Fütterung der entscheidende Hebel. Dafür ist ein ausgefeiltes Fütterungscontrolling unerlässlich.

Wie hoch ist der Verbrauch von Kraftfutter bei deinen Kühen?

Die in der Ration gefütterte Kraftfuttermenge hängt neben dem angestrebten Leistungsniveau der Herde, maßgeblich von den ortsgegebenen Strukturen und den damit verbundenen Kosten für die Grundfutterkomponenten ab.

Die regelmäßige Berechnung des Kraftfutterverbrauchs ist eine wichtige Controllingmaßnahme für einen Milchviehbetrieb. Die Kraftfuttereffizienz gibt an, wie viel Gramm Kraftfutter pro kg Milch verbraucht werden. Für eine bessere Vergleichbarkeit ist es wichtig, dass bei der Erhebung der Milch- und Kraftfuttermenge mit den energiekorrigierten Werten gerechnet wird. Auf vielen Betrieben ist das Ziel < 250 Gramm Kraftfutter pro kg ECM. Bei solchen Zielen immer die Grundfutterqualität, die Grundfutterverfügbarkeit und die Futterkosten sowie die Gesundheitsparameter im Blick behalten. Es kommt also immer auf den Einzelbetrieb an, ob die Kraftfuttereffizienz zur Herde passt oder nicht.

Da Daten zu den Milch- und Kraftfuttermengen der Tiere einfach zu Hand zu nehmen sind, empfiehlt es sich diesen Wert monatlich zu erheben und miteinander zu vergleichen.

Eine gute Grundfutterleistung (Ziel: 4000-5000 Mkg pro Kuh und Jahr) auf Grund qualitativ hochwertiger Silagen, ist aus tiergesundheitlicher Sicht anzustreben. Eine hohe Trockenmasseaufnahme sichert die Strukturversorgung der Tiere. Dabei beachten, dass in „unserer Welt“ Biertreber und Co. nicht als Grundfutter gewertet werden.

Futterumstellungen richtig begleiten

Futterumstellungen sollten immer langsam gestaltet werden. Je größer die Umstellung, umso mehr Zeit brauchen die Pansenmikroben, um sich anzupassen. Jede Futterumstellung sollte durch ein gutes Fütterungscontrolling (Kotkonsistenz, Futteraufnahme, Milchmenge, Inhaltsstoffe etc.) überprüft und dokumentiert werden. Die Ergebnisse können im Anschluss mit dem Team gemeinsam besprochen und eine Entscheidung getroffen werden, ob der eingeschlagene Weg zum Betrieb und der Herde passt.
 
Ich wünsche dir viel Erfolg und gesunde Kühe!

Deine Denise

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